Einrichtungstrends 2020

So gestaltet sich die Zukunft

Warrior One Studio nach einem Entwurf von GOLDEN DESIGN

Da der Bau maßgefertigter Betten viel Einfühlungsvermögen erfordert, wissen wir, dass Design nicht blind dem Trend nachlaufen, sondern vielmehr lösungsorientiert und individuell sein soll. Deshalb achten wir zunehmend auf unsere Umgebung und darauf, welchen Einfluss diese auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. Diese Neuausrichtung ist auch allgemein in der Welt des Designs zu beobachten.

In nicht einmal fünf Monaten hat uns dieses neue Jahrzehnt bereits gezwungen, viele Bereiche unseres Lebens neu zu bewerten. Einer dieser Bereiche ist unser Wohnraum, wo in Zukunft die Bedürfnisse des Menschen und der Wunsch nach Behaglichkeit stärker in den Vordergrund rücken dürften. So wird bei der Einrichtung mehr auf das Wohlbefinden geachtet werden und darauf, wie Design positive Gefühle erzeugen kann. In Zukunft wird also nicht nur ausschlaggebend sein, wie wir etwas nutzen oder wie wir uns verhalten. Auch Emotionen werden zu einem wichtigen Entscheidungskriterium. Weil es hier kein Richtig und kein Falsch gibt, wird die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit individuellen Lösungen dankbar angenommen werden. Ob changierende Farbtöne, innovative Formen oder Inspiration durch fernöstliche Philosophien – der designerischen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen möchten wir hier vier Designthemen vorstellen, die Sie dazu anregen sollen, über Ihren Wohnraum und Möglichkeiten zu seiner erfüllenderen Gestaltung zu reflektieren.

Oberflächen und Strukturen

Oben links: Society Limonta, Überwurf Pino, Unten links: Pierre Frey, Stoffmuster ADAO, Mitte: Dust London, großer Pflanztopf „Rooibostee“, Rechts: Savoir X Bill Amberg, Ocean 01

Natürliche Materialität

Das Schlafzimmer war schon immer ein privater und persönlicher Rückzugsort. Hier holen wir uns frische Energie, hier erneuern wir Geist und Körper. Dieses Jahr nehmen Designer den Wunsch nach einem Zuhause auf, das Geborgenheit vermittelt. Diesem Cocooning-Trend wird mit Möbeln und Textilien Rechnung getragen, die uns mehr Nähe zur Natur vermitteln. So sind auch im Schlafzimmer vermehrt Stücke anzutreffen, die durch interessante Oberflächen und Strukturen sowie einen tiefergehenden Schönheitsbegriff bezaubern. Ein Beispiel ist die Musterung auf dem Kopfteil und Fußteil von Bill Ambergs Ocean-Bett, das mit der Vorstellung spielt, bei Tagesanbruch aus der Tiefe des Meeres nach oben zu tauchen. Das Muster, das entsteht, wenn zu solch früher Stunde die Sonnenstrahlen im Wasser gebrochen werden, wirkt auf natürliche Weise beruhigend.

Unser Streben nach einer nachhaltigen Lebensweise wird Textilien hervorbringen, die Textur und Materialität völlig neu miteinander vereinen. So entstehen etwa aus traditionellen und erneuerbaren Rohstoffen neue exquisite Misch- und Webstoffe. Feinste Kaschmir- und Leinenstoffe werden wegen ihrer natürlichen Atmungsfähigkeit und luxuriösen Qualität auch in Zukunft beliebte Materialien für das Schlafzimmer bleiben. Wie ein Forschungsprojekt der Universität Maryland gezeigt hat, werden jedoch demnächst auch intelligente Stoffe mit noch besserer Temperaturregulierung Einzug halten – einem Schlüsselkriterium für Komfort und Schlafqualität.

Abstrakte Formen im Innendekor

Oben links: Guggenheim-Vasen von 101 Copenhagen, Unten links: Lelievre, Kollektion Essentiel 2020, Mitte: Norm Architects, Kollektion Harbour Chair, Rechts: Savoir X Tom Faulkner, Cloud 01

Neue Silhouetten

Zuletzt propagierten Raumausstattungstrends eine auf Maximalwirkung ausgerichtete Ästhetik, die durch ungewöhnliche Farbkombinationen, Prints und das Zusammenwürfeln verschiedener Texturen gekennzeichnet war. Dieser Mut zum Bruch lebt weiter, jedoch werden in Zukunft neue Silhouetten wichtiger sein als Farben und Texturen. 2020 rücken abstrakte Formen ins Blickfeld, in den Schlafzimmern halten weichere Linien Einzug. Innovative Designer machen diese neue Silhouette zu einem integralen Bestandteil ihrer hochgradig individuellen Stücke. Wichtig dabei: Sie sollten asymmetrisch sein und Größenunterschiede, Dimensionen und Formen in spielerischer Form verarbeiten. Bestehende Schlafzimmerausstattungen mit geschwungenen Linien (z. B. ovale Boudoirsessel und Bogentüren) werden jetzt mit Teppichen mit organischen Formen und Kugelvasen kombiniert. Das Schlafzimmer eignet sich ideal für weiche und sinnliche Formen. Nehmen Sie beispielsweise Accessoires wie Formkissen, oder schweben Sie auf einem wolkenförmigen Bett von Tom Faulkner.

Funktionale Kunst für zu Hause

Oben links: Yuki Nara, Knochenblumenvase, Mitte oben: Diptyque Kollektion 34, Kerzenständer Fresnel, Unten links: Savoir X Valentin Yudashkin, Stripe 02, Rechts: Perrouin 1875, Driver Kago  

Funktionale Kunst

Viele renommierte Kreative aus den Bereichen Kunst, Design und Mode haben dieses Jahr begonnen, ihre Flügel auszubreiten und sich zu neuen Gefilden aufzumachen. So verbinden Designer etwa Techniken aus der bildenden Kunst mit ihrer Materialkenntnis, um höchst funktionale Kunstwerke für das Zuhause zu schaffen. Die Nachfrage nach derartigen kunstvoll gestalteten und dennoch praktischen Unikaten wird zunehmen. Diese Entwürfe vereinen das Beste aus beiden Welten und ermöglichen es dem Nutzer, eine eigene Kollektion funktionaler Kunstwerke zusammenzustellen und sich jeden Tag daran zu erfreuen. Der Traum, auf einem Kunstwerk aufzuwachen, kann damit endlich Realität werden.

Japanisch inspiriertes Design

Links: Savoir X Fromental, Kiku 01, Rechts:  Arielle Assouline-Lichten, Tagesbett Coexist

Japanische Philosophie

Die japanische Designphilosophie war über das gesamte zurückliegende Jahrzehnt ein wichtiger Ideengeber. Die Handwerkstechniken aus dem Land der aufgehenden Sonne prägen auch heute noch viele Designaspekte. Die reduzierte, minimalistische Ästhetik grenzt sich mit ihren Origami-Faltungen und Ornamenten klar von den chaotischen Einrichtungstrends früherer Tage ab. Eine weitere Neuausrichtung erleben wir mit der Übernahme traditioneller japanischer Handwerkstechniken. So finden sich immer öfter Möbel aus patiniertem oder durch „Shou Sugi Ban“ (eine Technik aus dem 18. Jahrhundert, bei der Zedernholz angekohlt wird) veredeltem Holz.

In Zukunft dominieren fernöstlich inspirierte Stücke, die mit ihren einfachen Formen und neutralen Farbpaletten Ausgeglichenheit und Harmonie vermitteln. Eine besondere Rolle spielt dabei das Schlafzimmer als Ort des Rückzugs und des Zur-Ruhe-Kommens.

Designtrends entwickeln sich auch im Jahr 2020 innovativ weiter und bringen zahlreiche neue Ideen und Abwandlungen bestehender Konzepte hervor. Zugleich erfährt aber auch die Idee des Wohnraums als Rückzugsort einen starken Aufschwung. Wir nehmen diese Sensibilität in unsere Entwürfe auf und schaffen Einrichtungsideen, die individuell sind und auf die Persönlichkeit sowie das Wohlbefinden unserer Kunden eingehen. Damit einzigartige Räume entstehen, die ihre Bewohner glücklich, zufrieden und gesund machen.